Über Ersteinschätzung

Was ist Ersteinschätzung mit dem Manchester Triage System?

Der zentrale Gedanke der Ersteinschätzung ist die Einschätzung des Gefährdungspotentials der Symptome der Betroffenen - und die sich daraus ergebende Eilbedürftigkeit eines Kontaktes mit einem Arzt oder einer Ärztin. Die Symptome sind nach dem damit möglicherweise verbundenen Risiko in eine von fünf Dringlichkeitsstufen eingeordnet. Die Ersteinschätzung geht davon aus, dass es genügend Behandlungsmöglichkeiten für alle Betroffenen gibt, will dabei sicherstellen, dass die Behandlung wirklich dem/der Gefährdetsten zuerst zukommt. 

Durch die gemeinsame standardisierte Sprache in allen Sektoren der Gesundheitsversorgung lassen sich Vorhersagen und Entscheidungen treffen, wie und wo ein:e Patient:in versorgt werden kann. Dabei ist es wichtig, dass dies mit größtmöglicher Sicherheit geschieht und dass es immer eine Rückfallebene gibt, die den Betroffenen als Backup zur Verfügung steht.

Wer darf Ersteinschätzung durchführen?

Die Ersteinschätzung ist primär eine Aufgabe von Pflegekräften, kann aber auch durch Notfallsanitäter:innen und Ärzt:innen durchgeführt werden. Medizinische Fachangestellte und Rettungsassistent:innen können nur bei individueller (zu prüfender und dokumentierender) Eignung eingesetzt werden. Bei Mitarbeitenden aus anderen medizinischen Berufen ist die Eignung individuell zu überprüfen - zentrale Voraussetzung ist immer, dass die Ausbildung die Krankenbeobachtung beinhaltet.

Grundsätzlich sollte die Ersteinschätzung durch einen möglichst erfahrenen Mitarbeitenden ausgeführt werden. Das Manchester-Triage-System sichert aber auch Mitarbeitende mit weniger Erfahrung ab. Dies ist der große Vorteil gegenüber anderen Ersteinschätzungssystemen, welche den Einsatz langjährig erfahrener fachweitergebildeter Notfallpflegender im Rahmen der Ersteinschätzung zwingend erfordern!

Seite teilen: